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1. Dezember 2014

Pseudomonas aeruginosa in Wasserzählern

Anlass dieser Info!

Möglicherweise haben Sie in den Medien verfolgt, dass in den vergangenen Monaten bei Untersuchungen fabrikneuer Wasserzähler bundesweit Fälle von Verunreinigungen mit dem Bakterium Pseudomonas aeruginosa nachgewiesen wurden. Inzwischen muss davon ausgegangen werden, dass alle Wasserzählertypen (Mehrstrahl-Flügelradzähler, Ringkolbenzähler) und -größen unabhängig vom Hersteller betroffen sind bzw. sein können. Auslöser der Untersuchungen war der Nachweis von Pseudomonaden in der Hausinstallation eines KITA-Neubaus in Schenefeld bei Hamburg, wo nach dem Ausschlussprinzip schließlich der eingebaute Wasserzähler als wahrscheinliche Ursache der Verunreinigung identifiziert werden konnte.

Die Vermutungen gehen dahin, dass die Verunreinigung der Wasserzähler bereits in der Fabrik im Zuge der Herstellung bzw. Eichung erfolgt.

Pseudomonas aeruginosa – womit haben wir es da zu tun?

Bei Pseudomonas aeruginosa handelt es sich um ein stäbchenförmiges Bakterium, das in der Umwelt – ob in Flüssen, Seen oder Böden – quasi allgegenwärtig ist, weshalb es auch "Pfützenkeim" genannt wird.

Im Trinkwasser kommt Pseudomonas aeruginosa im Regelfall nicht vor. Der Grenzwert beträgt in diesem Fall 0 KBE/100 ml.

Was bedeutet die Anwesenheit des Keims für die Gesundheit?

Für gesunde Menschen stellt Pseudomonas aeruginosa im Trinkwasser keine gesundheitliche Gefährdung dar. Dies gilt jedoch nicht für bestimmte Risikogruppen wie etwa Patienten mit Immunabwehrschwäche, Mukoviszidose oder Brandwunden sowie Patienten unter Antibiotika-Behandlung (Wingender et al. 2009). Pseudomonaden können bei stark abwehrgeschwächten Menschen zu Wundinfektionen oder einer Lungenentzündung führen. Das Umweltbundesamt empfiehlt daher, grundsätzlich sowohl in Krankenhäusern als auch in Einrichtungen, in denen Patienten medizinisch behandelt, untersucht und gepflegt bzw. Kleinstkinder betreut werden, das Trinkwasser auf Pseudomonas aeruginosa hin zu untersuchen.

Welche Maßnahmen wurden ergriffen?

Wie zahlreiche Wasserversorgungsunternehmen bundesweit haben auch wir unsere  Lagerbestände an Wasserzählern stichprobenweise auf Pseudomonas aeruginosa hin untersucht. Bei den Untersuchungen konnten keine Keime nachgewiesen werden.

Die Wasserversorger arbeiten mit den Gesundheitsämtern zusammen.

Wie geht es weiter?

Unsere Wasserzähler-Lieferanten müssen eine Bestätigung der mikrobiologischen Unbedenklichkeit explizit in Bezug auf Pseudomonas aeruginosa vorlegen. Zusätzlich werden die gelieferten Wasserzähler-Chargen bei jedem Unternehmen stichprobenweise auf Pseudomonas aeruginosa hin untersucht, um etwaige mikrobiologische Verunreinigungen aufzudecken. Im Falle positiver Befunde werden die Wasserzähler der betreffenden Charge selbstverständlich nicht verwendet.

Die getroffenen Maßnahmen orientieren sich an einer aktuellen Empfehlung des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) und des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW), der sich auch die Gesundheitsämter angeschlossen haben.

Sollten noch Fragen zum Thema Pseudomonas aeruginosa unbeantwortet sein, stehen Ihnen die örtlich zuständigen Gesundheitsämter als kompetente Ansprechpartner gern zur Verfügung.

Literatur:

Wingender, J., B. Hambsch und S. Schneider (2009): Mikrobiologisch-hygienische Aspekte des Vorkommens von Pseudomonas aeruginosa im Trinkwasser. energie | wasser-praxis, S. 60 – 66.

Klicken Sie hier um mehr über die Hintergründe und die ergriffenen Maßnahmen auf Seiten der Kooperation kommunaler Wasser- und Abwasserverbände Schleswig-Holsteins (KOWA SH) zu erfahren.

 

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